Bellwether states

Bei den Präsidentschaftswahlen gibt es einige Bundesstaaten, die als Bellwether States bezeichnet werden, d.h. Bundesstaaten, die bei jeder Wahl zuverlässig für den letztlich siegreichen Kandidaten gestimmt haben. Der in dieser Hinsicht bekannteste Bundesstaat ist Missouri, nach dem auch das sprichwörtliche Missouri Bellwether benannt ist. Seit 1904 hatte dieser Bundesstaat mit einer Ausnahme im Jahre 1956, die darin begründet war, daß der letztlich unterlegene Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Adlai Stevenson, aus dem Nachbarstaat Illinois stammte, konsistent für den Sieger gestimmt. Diese “Leistung” scheint jetzt Risse zu bekommen, denn noch immer sind die Stimmen von der Wahl vom 4. November in Missouri nicht zertifiziert worden. Die Wahl ist natürlich längst entschieden, aber man zittert nun in Missouri um den Bellwether-Status: hier ein Artikel in der Times of London, und hier bei National Public Radio. Als Rivale steht nun Ohio bereit, welches seit 1896 mit zwei Ausnahmen 1944 und 1960 für den siegreichen Kandidaten gestimmt hat. Ohio hat außerdem die weitere Besonderheit, daß kein republikanischer Kandidat seit 1896 die Präsidentschaftswahlen gewonnen hat, ohne Ohio zu gewinnen. Wir erinnern uns, daß auch im Jahr 2004 beim Sieg von George W. Bush über John Kerry Ohio die Schlüsselrolle spielte. Laut Wikipedia gibt es zudem noch die folgenden Bellwether states:

  • Nevada, seit 1912, mit einer Ausnahme 1976
  • New Mexico, seit 1912 mit zwei Ausnahmen 1976 und 2000
  • Tennessee, seit 1928 mit zwei Ausnahmen 1960 und 2008
  • Delaware, seit 1952 mit zwei Ausnahmen 2000 und 2004

New Hampshire hatte bis 1992 eine Art Bellwether-Status für die Vorwahlen: bis dato hatten alle siegreichen Präsidentschaftskandidaten auch die Vorwahlen ihrer jeweiligen Partei in New Hampshire gewonnen, aber dieses Muster wurde 1992 von Bill Clinton, 2000 von George W. Bush und 2008 von Barack Obama durchbrochen. 

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